Flucht, Vertrieben sein, Gewalt, Hass, Hetze, Widerstand, Macht, Machtlosigkeit, Ohnmacht, Ungleichheit, Privilegien, Realität und dessen Irrsinn… sind “Noten” meines Lebens und finden sich deshalb in meinen Erzählungen und meiner Musik.
1972 wurde ich in Berchtesgaden in das Kinderheim Stadlerlehen am Stadlerweg auf den Obersalzberg verbracht. Das war damals ein sogenanntes “Kindererholungsheim” in das “Verschickungskinder” aus vielen Regionen Westdeutschlands für mehrere Wochen ohne deren Eltern hingebracht wurden. Ich war eines der ersten Kinder, das im Kinderheim Stadlerlehen in Berchtesgaden durch ein Jugendamt dauerhaft untergebracht wurde.
1981 arbeitete ich in Berchtesgaden als Ruderbootverleiher am Königsee, 1982 im Berchtesgadener Salzbergwerk als Einkleider der Touristen, die das Bergwerk besuchten und als Küchenhilfe im Restaurant „Bier Adam“ mitten im Markt Berchtesgaden und als „Mädchen Für Alles“ im Watzmannhaus, das der Wanderer erreicht bevor er meist am Folgetag den Watzmanngipfel ersteigt.
In München, wohin ich 1983 zog, besuchte ich die Fachoberschule und studierte. Daneben arbeitete ich 1985 als Wäscher in einer Großwäscherei “Bavaria”, entwickelte 1986 Super 8 Filme bei Agfa Gevaert an der Tegernseer Landstraße, fuhr 1986 nachts als Liegewagenbetreuer mit der damaligen „Schlaf- und Speisewagengesellschaft“ nach Rom oder Hamburg, arbeitete 1987 als Zimmermädchen im „Tourhotel“ in der Domagstraße, war 1985 und 1987 bei der Münchner „Wach- und Schließgesellschaft“ als nächtlicher Pförtner bei der Firma Batscheider in Deisenhofen tätig, wo ich nachts Knäckebrot und Vollkornbrot bewachte. Ich reparierte 1987 bis 1990 Autos von Kommilitonen, an denen ich herum schweißte um sie durch den TÜV zu bringen und manchmal verkaufte ich alten Damen Wein am Telefon, was ich sehr ungern tat, weil dieser Job fast betrügerische Züge hatte.
Im Jahr 1991 endete ich zunächst als sogenannter Diplom Sozialpädagoge. 1992 arbeitete ich bei der Europäischen Kommission im Münchner Patentamt an der Erhardtstraße. In dieser Rolle fuhr ich durch Sachsen, wo ich auf Messen für den Europäischen Binnenmarkt warb und ich unterstützte bei der Bayerischen Industrie-und Handelskammer sehr gescheit klingende Vorträge von sehr gut bezahlten EU-Beamten aus Brüssel, die z.b. in Garmisch Partenkirchener Hotels luden um mit einer bildreichen Ausstellung über die künftigen Vorteile der Wirtschaftlichen Union zu informieren.
Im Jahr 1993 leitete ich in Unterföhring bei München eine Jugendfreizeitstätte, 1994 fuhr ich täglich mit einem roten kleinen LKW durch München und reinigte als Angestellter einer sogenannten “integrativen” Firma mit behinderten Menschen die Containerstandplätze des Grünen Punktes. 1996 ließ ich mich im Münchner Stadtjugendamt anstellen, dort sorgte ich bis 2011 unter anderem dafür, dass Kinder und Jugendliche, die bei ihren Eltern nicht bleiben konnten in Kinderheimen und Wohngruppen untergebracht wurden.
Am 26.11.2011 wurde ich beim Spazierengehen in Karlsfeld am Münchner Stadtrand von einer jungen Reiterin und deren Pferd in deren Freizeit im Galopp überrannt. Nach überraschendem Überleben dieser Geschichte begann ich 2012 mein zweites Leben als nicht kommerzieller Singer-Songwriter und Autor. Über den Unfall habe ich mein erstes und letztes “Sachbuch” geschrieben. Es trägt den Namen des Pferdes, das die Reiterin secret gun nannte. Ob